53. Bieler Lauftage, 100 Kilometer 17/06/11
Einer Einladung vom Spartathlon aus 2010 folgend, bereisten wir die Schweiz, und wurden von Hansueli mit seiner Familie, in Lohn-Ammannsegg bei Biel, herzlich aufgenommen.
Der Wetterbericht kündigte bereits sehr schlechtes Wetter für den Laufbewerb an. Den Tag über, und bei der Anfahrt nach Biel, schüttete es wie aus Eimern.

Direkt vor dem Start trafen wir Wigald Boning, der sich eine Laufzeit zwischen 10 und 12 Stunden vornahm. Bei mir lag die Vorstellung für meinen ersten Hunderter bei 9 bis 10 Stunden.
 
http://www.100km.ch/
 

Der Start selber verlief noch trocken, aber bereits nach wenigen Kilometern begann es zu regnen, und das nicht zu wenig. Da ich meine Stirnlampe beim Checkpoint in Kirchberg (55km) hinterlegt hatte, musste ich mich phasenweise mit einem Blindflug abfinden, was mit manchem Fehltritt quittiert wurde. Da war ich froh, wenn ich Begleitung in Form von Begleiträdern, oder Läufern mit Stirnlampen bekam.

Die ersten 2 Drittel der Strecke war ich sehr gut im Rennen, aber dann machte sich das hohe Anfangstempo bemerkbar. Der Ho-Chi-Minh-Pfad, von Kilometer 55-65, war durch die Nässe sehr schwierig zu laufen. Der Anstieg bei Bibern saugte noch die letzten Kräfte aus den Beinen, und die darauffolgenden Kilometer bergab zur Aare ließen meine Knie zu schmerzen beginnen.
Sehr angenehm war, dass der Himmel in meinem Schlussteil die Schleusen geschlossen hielt. So quälte ich mich die restlichen 20 Kilometer der Aare entlang zum Ziel. Meine Spezialität, den Zielsprint, konnte ich aber trotz der totalen Erschöpfung noch hinlegen.


Der Lohn der Anstrengung; 3. bester Österreicher mit einer Zeit von 9:25:57 Stunden. Das bedeutet, in einem Gesamtstarterfeld von ca. 1200 Läufern, Platz 59 gesamt und Platz 15 in der Klasse M45.

Die Organisation fand ich ein wenig chaotisch, was in einer Fehlleitung beim Start der Marathon und Halbmarathonläufer gipfelte, die dadurch zu wenige Kilometer gelaufen sind, und beim Beginn die Hunderter verwirrt und blockiert haben. Auch den Erhalt des Finisher-Leibchens und der Urkunde habe ich verpasst, und von der Ziellabe und den Duschen habe ich auch nichts gesehen.
Das Engagement der Helfer bei den Labestationen muss man aber wirklich loben, und die anfeuernde Bevölkerung muss auch hervorgehoben werden, die sich vom Wetter nicht unterkriegen ließ.

Im Großen und Ganzen ein durchwachsener Bewerb. Übrigens, Wigald Boning finishte mit 11:43:04 und den Olympia-Sieger Dieter Baumann, 5000m 1992 in Barcelona, ließ ich auch klar hinter mir.

Merci vielmal Familie Stuber Schwyz is super gsi !!!